MINT: Wie kann man Kinder für diese Fächer begeistern?

Veröffentlicht von Rosi Würtz am

Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich die Frage „Wie kann man Kinder für die MINT-Fächer begeistern?“ beantworten könnte. Aber ich kann von meinen eigenen Erfahrungen als Schülerin und Medienmacherin berichten. Eins vorneweg: Ich bin immer dafür, Gesamtzusammenhänge verständlich darzustellen. So ist die Bezeichnung MINT in meinen Augen eine Kunstgriff des Schulsystems, das jedoch unbedingt die gesellschaftliche Einbettung und Wechselwirkungen mit allen anderen Schulfächern und Disziplinen in den Schulalltag integrieren muss.

Was sind MINT-Fächer?

MINT-Fächer sind Schulfächer, die sich mit Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik beschäftigen. Das Wort „MINT“ kommt von den Anfangsbuchstaben dieser vier Bereiche. In Mathematik wird gerechnet und logisch nach mathematischen Regeln zu denken. Informatik dreht sich um Computer, Programme und wie man mit Technik Probleme löst. Naturwissenschaften wie Biologie, Chemie oder Physik erforschen, wie unsere Welt funktioniert – von winzigen Atomen bis hin zu riesigen Planeten. Das Fach Technik zeigt, wie Maschinen, Brücken oder Roboter gebaut werden. MINT-Fächer sind wichtig, weil sie helfen, spannende Berufe zu entdecken, zum Beispiel als Forscher:in, Ingenieur:in oder Programmierer:in. Außerdem machen sie Spaß, wenn man neugierig ist und gerne Dinge ausprobiert.

MINT-Themen sind neben der Schule auch im Alltag und in der Freizeit zu finden. Als Soziologin und Fan der Lebens- und Naturwissenschaften sehe in nahezu jeder Situation das Zusammenwirken der Disziplinen. Und auf dieser Basis lassen sich theoretisches Wissen und praktische Umsetzung kreativ zusammendenken und alltagstauglich in Lernumgebungen aktiv und kontextbezogen umsetzen. Oder soziologisch ausgedrückt: Handlungsorientierung ist tatsächlich möglich!

Anwendung und Theorie: Praxisbezüge sind essenziell!

Der Bezug zur persönlichen Alltagswelt und der praktische Nutzen des erworbenen Wissens sind essenziell, damit der Lernprozess wirklich Spaß macht und für längere Zeit im Kopf bleibt. Das gilt für jegliches Schulfach und jede Lernsituation. Doch wie können Kinder hierfür konkret begeistert werden?

Die erst kürzlich erstellte SINUS-Studie unter 10- bis 16-Jährigen „Was motiviert zum MINT-Lernen?“ zeigt, dass eine sympathische und empathische Lehrpersonen wichtig ist, um Spaß und Motivation für MINT-Fächer zu entwickeln. Ich kann dies aus meiner eigenen Erfahrung als Schülerin nur bestätigen: Hätte ich als 11-Jährige eine sympathische und offene Biologie-Lehrerin gehabt, die mein hohes Interesse an Tieren, Pflanzen und Paläontologie gefördert hätte, dann wäre sicherlich keine Soziologin aus mir geworden. Leider verdrängte ich mein Interesse an den MINT-Fächern immer mehr, weil ich durch meine Begeisterung für Physik und Technik auf einem Mädchengymnasium der 1990er Jahre eher als Sonderfall auffiel und das eigentlich nicht wollte. Lehrerinnen und Lehrer sind definitiv wichtig, wenn es um die Motivation für MINT-Fächer geht.

Praxisbezüge können jedoch auch durch außerschulische Lernorte hergestellt werden. Ich hatte hier auf meinem VerlagsBlog bereits über das MULTIPLIERS Projekt berichtet und kann die weiteren Aktivitäten der MULTIPLIERS Bonn allen Interessierten wärmstens ans Herz legen: Denn gemeinsam können wir die Motivation von Kindern für MINT-Themen steigern und sie auf ihrem Weg zu kreativen und selbstsicheren Zukunftsgestalter:innen unterstützen.

Weiterführende Blogbeiträge

Kategorien: Medien + Gesellschaft

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner