MULTIPLIERS project: Schüler:innen drehen eigenen Film übers Impfen

Veröffentlicht von Rosi Würtz am

Das erste Mal hörte ich vom europäischen MULTIPLIERS project (Horizon 2020), als Professorin Annette Scheersoi (Prorektorin für Nachhaltigkeit, Universität Bonn) mir im September 2022 davon erzählte. Mich reizten das Thema und die Möglichkeit, Gesundheitskommunikation gemeinsam mit Bonner Schüler*innen zu gestalten. Mittlerweile ist über ein Jahr vergangen und die anfänglichen Ideen haben bereits konkrete Formen angenommen. Hier ein paar Impressionen von den Dreharbeiten, die ich begleiten durfte.

Audiovisuelle Ideen aufschreiben und planen

Mit einer guten Planung läuft der Dreh „fast“ wie von selbst. Foto: Jana Schilbert

Drehbuch-Entwicklung

Am Anfang eines jeden Filmprojekts steht die Entwicklung eines Drehbuchs. Was wollen wir wem und wie vermitteln und welche Mittel stehen uns hierfür zur Verfügung?

  • Drehbuch-Vorlage für eigene Ideen! Das Drehbuch ist mittels einer leeren Vorlage entstanden. Außer ein paar Hinweisen, auf was die Schüler*innen achten könnten, handelte es sich um eine Blanko-Drehbuch-Vorlage.
  • Feedback-Schleifen! Die eigenständige Drehbuch-Entwicklung wurde durch gelegentliche Feedback-Schleifen unterstützt. Das Lehrpersonal und ich als Medienexpertin standen den Schüler*innen bei Bedarf zur Seite. Den größten Teil des Drehbuch-Schreibens bewerkstelligten die Schüler*innen selbst.

Teamwork

„Und Action!“, Foto: Hannah Kwella

Videodreh in der Schule

Der Videodreh vor Ort in der Schule hat einfach nur sehr viel Spaß gemacht. In einer für die Schüler*innen vertrauten Umgebung lief fast alles wie am Schnürchen.

Vorhandenen Kompetenzen Raum und Zeit geben! Wie bei jedem Videodreh tauchen Herausforderungen auf, mit denen wir einfach nicht rechnen konnten. Ein blaues Auge des Schauspielers zum Beispiel. Doch mit vereinten Kräften lösten die Schüler*innen das „Problem“ und schminkten es einfach weg. Ein Hoch auf Teamwork!

Filmschnitt + Post-Produktion

  • Schnipp Schnapp! Ich bin mir sehr sicher: Die beteiligten Schüler*innen hätten nach einer kurzen Einführung den Videoschnitt auch selbst vornehmen können. Leider reichte hierfür die Zeit nicht und so habe ich die Post-Produktion aus technischer Sicht eigenhändig in Angriff genommen.
  • Mehr Augen sehen mehr! Das Engagement des beteiligten Teams deckte durch genaues Hinsehen so manchen Filmfehler auf. Gleiches gilt selbstverständlich auch für den auditiven Kanal. Aus diesem Grund empfehle ich Filmsichtungen während des kompletten Produktionsprozesses. Mehr Augen / Ohren sehen / hören ganz einfach auch mehr!
  • Eine Zukunftsvision für Schulen generell! Ein hauseigenes Film- und Tonstudio wäre für die Medienbildung im Unterricht ein nachhaltiges Angebot und auch für Aktionen wie das MULTIPLIERS Projekt ein hilfreiches Surrounding, um mit den Schüler*innen vor Ort in der Schule arbeiten zu können.

Vor Publikum präsentieren

„Interviews mit Schüler*innen“, Foto: Hannah Kwella

Nachhaltige Sichtbarkeit

Mediale Aufmerksamkeit und Sichtbarkeit sind ein rares Gut. Doch wie heißt es so schön: Tue Gutes und spricht darüber!

  • Präsentation vor Publikum! Was wäre eine Filmproduktion ohne ihre Präsentation vor Publikum? Damit das Engagement der Schüler*innen und der beteiligten Expert*innen auch außerhalb wahrgenommen wird, fand die Filmpremiere im Rahmen einer Veranstaltung in der Universität statt. Hier konnte zudem die Open Schooling Community direkt netzwerken und weitere Interessierte für den MULTPLIERS Spirit begeistern.
  • Online präsent sein! Selbstverständlich werden die erstellten Filmprodukte (Impfvideo über Keuchhusten + Videodokumentation „Behind The Scenes“) auch online zur Verfügung gestellt. Die Social-Media-Kanäle von MULTIPLIERS:

Meine Learnings

  • Voneinander lernen! Mein größtes Learning während des Videoprojekts war: Vertrauen, loslassen und die Schüler*innen wirklich selbst machen lassen. Und herausgekommen ist ein Medienprodukt „von Schüler*innen für Schüler*innen“, von dem auch andere Menschen lernen können. Ein Peer-To-Peer-Film, der hoffentlich lange im Gedächtnis bleibt!
  • Durchhalten lohnt sich! Selbstverständlich gab es auch mal eine Durststrecke, in der das ehrenamtliche Engagement neben den alltäglichen Tätigkeiten viel Zeit in Anspruch nahm. Aber ich wusste bereits von einem anderen Schulprojekt, dass dieser zeitliche Engpass eintreten würde. Meine Grundmotivation blieb erhalten, weil die Schüler*innen – genauso wie ich – in ihrer Freizeit Engagement zeigten, das sich für alle auszahlt.
  • Open Schooling Community! Das Motto „(Hoch-)Schule öffnen – Wissenschaft trifft Schule“ ist meiner Meinung zukunftweisend und absolut gesellschaftlich relevant. Dank meiner Projektteilnahme wurde mein Interesse an diesem Thema erneut wachgerüttelt. Kinder und Jugendliche sind Teil der globalen Gesellschaft und brauchen sichtbare und hörbare Medienkanäle, über die sie ihr erlerntes Wissen nach außen und innen weitertragen können. Innerhalb der Open Schooling Community bilden wir hoffentlich dauerhaft ein stabiles Netzwerk, über das Wissenschaft und Schule gemeinsam nachhaltiges Handlungswissen kreieren und ins aktive Tun kommen kann. Keep going, MULTIPLIERS!
Kategorien: Medien + GesellschaftVerlagsnews

2 Kommentare

MULTIPLIERS project: kurzer Prozessbericht - Kathrin Rosi Würtz · März 25, 2024 um 11:32 am

[…] meiner Verlagswebsite wuertz-media.de beschreibe ich die Prozessentwicklung detailliert. Vom blanken Drehskript-Entwurf über die […]

MULTIPLIERS project: Screening VideoDokumentation - Kathrin Rosi Würtz · März 26, 2024 um 11:32 am

[…] meiner Verlagswebsite wuertz-media.de beschreibe ich die Prozessentwicklung detailliert. Vom blanken Drehskript-Entwurf über die […]

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