Mein Verlagsjahr: Edition 2024
Ein Rückblick auf mein Verlagsjahr 2024 als Selfpublisherin hielt einen erhellenden Moment für mich bereit, nämlich diesen hier: Ich muss nicht direkt jede Kritik ernst und für bare Münze nehmen, auch wenn sie von einer Person, aus meinem näheren Umfeld kommt.
Im Frühjahr 2024 erhielt ich den wahrscheinlich wohlwollenden Tipp, die Fülle meiner Webpräsenz drastisch zu reduzieren. Ich fühlte mich im ersten Moment, als ich dieses Feedback bekam, zwiegespalten: Einerseits kam es mir so vor, als wäre ich auf frischer Tat als multiples Versagen meiner selbst ertappt worden. Andererseits war ich wütend, dass jemand behauptete, ich würde zu viel machen und meine Tätigkeiten wären deswegen „unattraktiv“. Leider reagierte ich noch am selben Tag mit einer groß angelegten Löschaktion von rund der Hälfte meiner Websites (in Zahlen ausgedrückt: 3 Websites). Mit diesem miesen Gefühl wollte ich schnellstmöglich für eine Tabula Rasa sorgen.
Tabula Rasa anstatt Standfestigkeit und Selbstverteidigung
Ein paar Wochen später merkte ich, dass diese Nacht- und Nebelaktion ein Fehlschuss war und eher nach hinten als nach vorne losging. Viele in den google-Suchergebnissen verzeichneten Einträge führten nun ins Leere. Was hatte ich auch erwartet? Es war blinder Aktionismus, den ich bitter bereute. Eigentlich wollte ich vor der Feedbackgeberin einfach nur strahlend verkünden, dass ich mich auch auf wenige Websites beschränken könne. Was eine verrückte Einstellung! Schließlich hatte ich mir damals während der Einrichtung der Websites etwas Sinnvolles gedacht und nicht einfach drauflos gemacht. Standfestigkeit? Pustekuchen!
Manche Lektionen des Selfpublishing muss ich schmerzhaft durchleben und daraus lernen. 2024 war also so ein Jahr der Lernlektionen. Ich will mich nicht beklagen, denn zum Glück viel mir diese Fehlentscheidung ziemlich schwer auf meine eigenen Füße. In der Comic-Verfilmung PERSEPOLIS sagt die Großmutter zur Hauptprotagonistin: „Bleibe stets integer und dir selbst treu!“ Ja, ich hatte wirklich vergessen, was dieser Spruch für mich bedeutet und welche Kraft er besitzt: Erst einmal einen Schritt zurück machen, sich das gegebene Feedback aus sicherer Distanz ansehen, mit den eigenen Werten, Wünschen und Zielen abgleichen und dann einen sicheren Schritt vorwärts machen. Hauruck und Ruckzuck haben mich in dieser Situation zurückgeworfen. Nun gut, Lernen und beim nächsten Mal erst die Selbstreflexion ankurbeln.
2024: mehr Bewegung und eine Reise nach Ljubljana
Tja, und da war nun: 3 Tonnen Website-Material leichter und doch nicht klüger. Doch alles Jammern hilft in einer solchen misslichen Lage nicht. Weitermachen war auch dieses Mal die Devise. Und so bin ich nun sehr froh, dass ich so manche knifflige Situation im Jahr 2024 zum Guten wenden und das mir zu diesem Zeitpunkt Beste daraus machen konnte.
Ein Highlight des Jahres war meine Reise nach Ljubljana in Slowenien im Rahmen des Projekts MULTIPLIERS. Das Organisationsteam nahm mich dankenswerterweise mit zu einem europäischen Kongress in der slowenischen Hauptstadt. Hier durfte ich als Medienexpertin das Thema Storytelling kurz vorstellen und ein paar Eindrücke der Medienarbeit mit Bonner Schülerinnen und Schülern visualisieren.
Monkey Music Kurzvideo im Dezember 2024
Gegen Ende des Jahres ergab sich ohne Vorbereitung ein kurzer Videodreh. Während des Jahresabschlusskonzertes von The Representatives of Monkey Jack (meine Schwester ist die Schlagzeugerin der Band) hielt ich sehr spontan mein Smartphone Richtung Bühne und schnibbelte am nächsten Tag ebenso spontan ein Reel für Instagram und Co. zusammen. Ein undenkbar ungünstiger Standort am Bühnenrand ergab jedoch eine witzige Perspektive, quasi aus dem Untergrund heraus. So erweckt das Kurzvideo eher den Eindruck als würde Monkey Jack höchstpersönlich aus dem Underground das wilde Treiben on stage beobachten. Aus der Not konnte ich so eine Kameratugend machen: Halt drauf und mach was draus! In diesem Sinn: Prost und ahoi, 2024!